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SpiraTec will weiter wachsen

  • 30.09.2010

Speyer

Neue Geschäftsfelder, neue Kunden, neue Mitarbeiter – der Speyerer Software-Dienstleister SpiraTec expandiert und will ins Ausland.

(Artikel aus econo, 5/12, 03. September 2010)

SpiraTec will weiter wachsen

Neue Geschäftsfelder, neue Kunden, neue Mitarbeiter – der Speyerer
Software-Dienstleister SpiraTec expandiert und will ins Ausland.

Speyer. An Selbstvertrauen mangelt es den Unternehmern Frank Heines und Andreas Schadt nicht. Und wer die Entwicklung ihres Start-ups betrachtet, wird sich darüber kaum wundern. Ende 2007 gründeten die beiden Automatisierungs-Experten in Speyer den Software-Dienstleister SpiraTec. Aus anfänglich sechs Mitarbeitern wurden binnen eines halben Jahres knapp 60. Inzwischen stehen fast 100 Angestellte auf der Gehaltsliste des Unternehmens, weitere Stellen sind ausgeschrieben. Die Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr (bis Ende September 2010) beziffern die Vorstände Heines und Schadt auf 7,5 Millionen Euro. Dieses Wachstum, dem auch die Wirtschaftskrise nur wenig anhaben konnte, erstaunt die beiden Gründer nicht – es entspricht ihrem Plan. „Man kann mit einem Kleinwagen nicht Formel 1 fahren“, sagt Andreas Schadt. Wenn man die großen Unternehmen als Kunden gewinnen wolle, braucht man eine gewisse Teamgröße.

Mit ihren Ingenieursdienstleistungen sorgt die SpiraTec AG dafür, dass Produktionsprozesse automatisch ablaufen. „Wir sind sozusagen zuständig für das Nervenzentrum von Prozess- und Fertigungsanlagen“, erklärt Frank Heines. Auf eine Branche festgelegt sind die Speyerer nicht. Zu ihren Auftraggebern gehören Unternehmen aus der Chemie- und Pharmaindustrie ebenso wie aus dem Anlagenbau und der Petrochemie. Auch die Nahrungsmittel- und die Kosmetikindustrie wollen sich die Pfälzer künftig als Kunden erschließen, indem sie auch in das Geschäftsfeld Abfüllung und Verpackung einsteigen.

Seit dem Markteintritt ist das Portfolio des Software-Dienstleisters kontinuierlich gewachsen. Zu den anfänglichen Bereichen Prozessautomation und Prozessleittechnik im Anlagenbau kamen Labor- und Fertigungsautomation sowie das Geschäftsfeld Prozess- und Produktionsführung. „Unsere Idee ist es, nicht nur die Automatisierung der eigentlichen Produktion zu betrachten. Wir nehmen eine ganzheitliche Sichtweise ein, indem wir zusätzlich die Produktionsebene in übergeordnete betriebswirtschaftliche Systeme des Gesamtunternehmens integrieren“, so Andreas Schadt. Elektro- und Automatisierungsingenieure arbeiten bei SpiraTec in einem Team mit Informatikern. Die Firmengründer sehen darin ein Alleinstellungsmerkmal. In Deutschland gebe es immer noch eine starke Unterteilung: entweder IT- oder Ingenieur-Unternehmen. „Wir verbinden beides unter einem Dach“, so Schadt.

Neben dem Hauptsitz in Speyer hat SpiraTec Niederlassungen im bayerischen Burghausen  und in Linz (Österreich) eröffnet. Im März kam der Standort Bremen hinzu, weitere Niederlassungen sind geplant. „Die Nähe zu den Kunden ist uns wichtig“, sagt Andreas Schadt – und denkt dabei auch über die Grenzen des deutschsprachigen Raumes hinaus. Rund ein Viertel der Aufträge komme derzeit aus dem Ausland. Tendenz: steigend. „Die Wachstumsmärkte für die SpiraTec AG heißen momentan USA, Mittlerer Osten und Asien“, sagt Andreas Schadt. Mit ihrem Hauptsitz in der Vorderpfalz sehen sich die Vorstände gut positioniert. „Speyer ist gut zu erreichen und außerdem günstig gelegen zwischen den Hochschulen Karlsruhe Kaiserslautern und Mannheim“, sagt Frank Heines. Mit Blick auf den Mangel an Ingenieuren auf dem Arbeitsmarkt sagt Andreas Schadt: „Da muss man ein attraktives Arbeitsumfeld bieten, denn die Studenten suchen sich ihren künftigen Arbeitgeber sehr genau aus – zumindest die guten, und die wollen wir haben!“ Nicole Pollakowsky

 

Frank Heines (l.) und Andreas Schadt haben Ende 2007 SpiraTec gegründet. Knapp drei Jahre später stehen schon fast 100 Angestellte auf der Gehaltsliste des Speyerer Software-Dienstleisters.

Bilder: SpiraTec