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Aus Spezialist wird Generalplaner

  • 12.07.2016

Speyerer Software- und Ingenieurdienstleister SpiraTec AG wächst auch im neunten Jahr des Bestehens.

(Artikel aus “Die Rheinpfalz”, Freitag, 08. Juli 2016)

SPEYER (kh). Mit der Entwicklung vom Spezialisten für IT und Industrieautomation zum Generalplaner für Unternehmen sieht die Speyerer SpiraTec AG Chancen für weiteres Wachstum. Für das Ende September zu Ende gehende Geschäftsjahr 2015/2016 erwarten die Speyerer einen Umsatz von rund 20 Millionen Euro – 2,5 Millionen mehr als im vergangenen Geschäftsjahr.

Zur im Jahr 2007 gegründeten SpiraTec AG gehört seit vergangenem Jahr die Tochtergesellschaft SpiraTec Engineering GmbH – hervorgegangen aus der Übernahme des insolventen Ludwigshafener Ingenieurdienstleisters IBH Engineering GmbH. Die Integration von IBH mit jetzt noch 30 Mitarbeitern sei inzwischen abgeschlossen, sagten die Vorstandsmitglieder Frank Heines und Andreas Schadt. Damit habe SpiraTec das Portfolio durch Verfahrenstechnik, Rohrleitungsplanung und Stahlkonstruktion ergänzt und könne die gesamte Planung von Automatisierungs- und Steuerungssystemen sowie Ingenieurdienstleistung anbieten.

Nicht nur der Umsatz, auch die Belegschaft ist bei den Speyerern gewachsen. So beschäftigt die Gesellschaft alles in allem 200 Mitarbeiter, darunter 75 am Stammsitz in Speyer und zehn bei der Tochter SpiraTec Solutions Inc. in Walnut Creek im US-Bundesstaat Kalifornien. In Deutschland ist SpiraTec weiterhin an neun Standorten vertreten – neben dem Stammsitz in Speyerer Industriegebiet Ost in Ludwigshafen, Bremen, Köln, Leipzig, Nünchritz, Penzberg und Ulm sowie in Burghausen im bayerischen Chemiedreieck. In Österreich wurde zum 1. Juni in der Hauptstadt Wien der dritte Standort im Nachbarland eröffnet. Während in den Anfangsjahren das Wachstum allein aus der Zentrale in Speyer gekommen sei, lege das Unternehmen jetzt vor allem dezentral zu, sagte Heines.

Die weiterhin positive Entwicklung des Unternehmens sieht der Vorstand von drei Säulen getragen: dem inzwischen multidisziplinären Ansatz des Unternehmens, der SpiraTec am Markt interessanter mache, dem pharmazeutischen Kunden-Umfeld sowie dem digitalen Wandel auch in der Prozessindustrie unter dem Schlagwort Industrie 4.0.

Für die vernetzte Fabrik der Zukunft gebe es bereits viele technische Lösungen, sagen Heines und Schadt. Was jedoch fehle, seien regulatorische Rahmenbedingungen, Standards und eine gemeinsame Sprache aller Komponenten innerhalb der Produktion. Um diesen Prozess mitzugestalten und mit “vorne dabei zu sein”, ist SpiraTec Mitglied im NAMUR, der Interessensgemeinschaft Automatisierungstechnik der Prozessindustrie, in der neben Herstellern und Betreibern verfahrenstechnischer Anlagen auch Verbände und Hochschulen vertreten sind. Notwendig, so Schadt, sei zudem eine klare Zielausrichtung für die Industrie 4.0. Hier seien die Verbände gefordert, im Zusammenspiel mit der Politik und industriellen Gremien.

Weiterhin schwierig für das Unternehmen sei es, an qualifizierte Fachkräfte für den Bereich produktionsnahe Informationstechnologie – Informatiker und Automatisierungsingenieure – zu kommen, was das Wachstum dämpfe. Zum einen gebe es für diesen boomenden Markt zu wenige Bewerber, zum anderen hätten es mittelständische Unternehmen wie SpiraTec gegenüber großen Konzernen schwer, sagte Vorstandsmitglied Andreas Schadt.

Zu den Kunden von SpiraTec gehören Unternehmen aus der (Petro-) Chemie-Branche sowie Pharma- und Biopharma-Firmen. In der Branche von SpiraTec, so Andreas Schadt, herrsche in Zentraleuropa weiterhin ein großer Verdrängungswettbewerb: “Durch unser Portfolio und dadurch, wie wir aufgestellt sind, sehe ich jedoch sehr gute Chancen für uns.”

SpiraTec AG
Unternehmen der Chemiebranche zählen zu den Kunden von SpiraTec. Unser Bild zeigt Mitarbeiter bei der Konfiguration eines Prozessleitsystems einer chemischen Produktionsanlage

Quelle: SpiraTec AG